Setzungen im Blockhausbau

Warum setzt sich ein Holzblockhaus?

Vorkenntnisse des Baustoffes“Holz“

Um zu verstehen, worum es bei sogenannten Setzungen im Blockhausbau geht, muss man die natürlichen Eigenschaften vom Baustoff Holz genauer betrachten.
Holz ist ein natürlicher und lebendiger Baustoff. Dadurch besitzt er die Fähigkeit Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben.

Das Holz passt sich immer der sogenannten Holzausgleichsfeuchte an, das bedeutet, es passt sich dem Feuchtegehalt seiner Umgebung an.
Speziell diese Eigenschaften von Holz machen es so besonders in einem Blockhaus zu wohnen und erzeugen ein konstantes und sehr angenehmes Raumklima.

Man spricht von „Quellen des Holzes“, wenn das Holz Wasser aufnimmt. Durch den höheren Wasseranteil wird das Volumen des Holzes größer und es dehnt sich aus. Dies geschieht, wenn die Umgebungsluft höher wie der Feuchtigkeitsgehalt des Holzes ist.

„Schwinden des Holzes“ ergibt sich, wenn die Umgebungsluft trockener ist wie der Feuchtegehalt des Holzes und dadurch das Holz Feuchtigkeit abgibt. Das Holz zieht sich zusammen und das Volumen wird kleiner.

Die Blockhauswände passen sich an

Zeitverzögerte Setzungserscheinungen

Die Blockhausbohlen werden zum einen vom Vordach gegen Regen und äußere Witterungseinflüsse geschützt, zum anderen wird das Gebäude innen beheizt. Die Blockhausbohlen geben dann so lange Feuchtigkeit ab, bis sie sich im Gleichgewicht mit der Luftfeuchtigkeit der Umgebung befinden.

Die horizontal aufeinander gefügten Balkenreihen werden durch diese Nachtrocknung und nachträglicher Verdichtung im Balkengefüge in der Wandhöhe etwas zusammenschrumpfen. Durch diese Nachtrocknung schwindet jeder einzelne Balken um ca.1- 2 mm und somit setzt sich das ganze Haus.

Auf einen Meter Wandhöhe wird als grober Richtwert mit 1,5 – 2 cm Setzung gerechnet.

Die sich hieraus ergebende Höhenveränderungen müssen besonders bei gleichzeitiger Verwendung von stehenden Bauteilen wie Säulen, Tür – und Fensterrahmen, Steigleitungen, Schornsteine usw. beachtet werden.

Unsere langjährige Erfahrung

Unser Holz und unsere Verarbeitung

Wir verwenden für unsere massiven (nicht verleimten) Blockhäuser ausschließlich heimische, wintergefällte, geeignete feinjährige Fichten- und Tannenstämme aus oberbayrischen und schwäbischen Forstbetrieben mit nachhaltiger Bewirtschaftung. Diese Hölzer werden auf dem betriebseigenen Holzlagerplatz aufgerichtet und 1-2 Jahre an der Luft getrocknet. Vor der Verarbeitung kommen die Hölzer in unsere Trockenkammer, wo die Kernfeuchtigkeit schonend bis auf 13 – 15% heruntergetrocknet wird.

Nach mehr als 45 Jahren Erfahrung im Blockhausbau haben wir viele innovative Details eingearbeitet, sodass bei fast jedem Blockhaus auch mit den eintretenden Setzungen keine besonderen Wartungsarbeiten erfolgen müssen.

Ausbaumöglichkeiten im Blockhaus

Worauf sollte bei der Planung besonders geachtet werden?

Darauf legen wir besonders Wert:

Stehende Holzbauteile wie z.B. Pfosten werden mit höhenverstellbaren Pfostenschuhen montiert, die nach und nach mit eintretenden Setzungserscheinungen in der Höhe angepasst werden können.

Bei Fenster und Türen werden seitlich an den Fensterausschnitten Setzleisten eingefügt. Diese Leisten werden mit einer Nut mit der Blockhauswand gleitend verbunden.

Über den Türen und Fenstern wird Luft für Setzungen eingeplant. In dem Hohlraum wird eine flexible Dämmung eingelegt, die mit Eintreten der Setzungen nachgibt und sich verdichtet. Damit das Fenster optisch ansprechend aussieht und die vorhandene Luft für den Setzungsvorgang nicht sichtbar ist, wird außen und innen umlaufend eine Verkleidung montiert.

Ausbaumöglichkeiten anderer Gewerke:

Beim Einbau von stehenden Konstruktionen muss nach oben zu raumabschließenden Bauteilen immer genug Luft (Setzmaß) für die eintretenden Setzungen vorhanden sein. Wird dies nicht beachtet, wirken auf die stehenden Bauteile Lasten, dadurch können sich Balkenfugen öffnen oder stehende Bauteile werden zu stark belastet. Es können z.B. Risse bei Fliesen entstehen.

Das Setzmaß richtet sich nach der Länge des stehenden Bauteils und soll mindestens den zu erwartenden Schwundmaßen entsprechen. Pro Meter stehendes Bauteil kann als Richtwert mit 1,5 – 2 cm gerechnet werden.

Auch Vorsatzschalen oder Installationsschächte müssen gleitend montiert und zu den raumabschließenden Bauteilen genügend Luft haben. Eine bewährte Möglichkeit sind Holzleisten mit Langlöchern, die die Setzungen der einzelnen Balken zulassen.
Auf dieser Unterkonstruktion können beliebige Oberflächen befestigt werden, wie zum Beispiel Gipskartonplatten mit oder ohne Fliesen, Putzträgerplatten oder eine Bretterverschalung,

Unsere Tipps