Wartung und Pflege

Sollte ein Blockhaus gestrichen werden?

Im Alpenvorraum gibt es eine Vielzahl von Holzblockhäusern, die bereits über mehrere Jahrhunderte Bestand haben, und dies rein durch eine solide Erstellung ohne jeglichen Einsatz von chemischem Holzschutz. Voraussetzungen für eine lange Lebensdauer eines Blockhauses sind die fachmännische Erstellung sowie im Laufe der Zeit erforderliche Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten.

Der konstruktive Holzschutz schafft hierfür die Basis. Dazu zählen unter anderem das passend gewählte Fundament, der richtig ausgeführte Sockelanschluss sowie ein ausreichend dimensioniertes Vordach.

Weiter ist darauf zu achten, dass sämtliche Oberflächen der Außenwände nach Regenfall wieder schnell abtrocknen können. Speziell auf den Wetterseiten sollte es vermieden werden, die Trocknung der Wände durch angebrachte Bauten wie Brennholzlegen, Pflanzungen usw. zu verzögern. Eine kurzfristige Befeuchtung der Wände z.B. durch Flugschnee stellt kein Problem dar.

Durch konstruktiven Holzschutz, versehen mit innovativen Details in der Ausführung, sowie technisch getrocknetem Holz kann zusammenfassend gesagt werden, dass bei unseren Blockhäusern auch für eine lange Lebensdauer kein zusätzlicher Holzschutz durch streichen der Außenwände erforderlich ist.

Vordachgröße und mögliche Oberflächenbehandlung

Planungshilfen

  • Wo befindet sich die Wetterseite?
  • Liegt das Haus in einer windfrequentierten Gegend?
  • Ist das Grundstück geschützt oder frei dem Wind ausgesetzt?
  • Wie hoch ist das Haus? (je niedriger das Haus, desto weniger Regen ist an der Wand zu erwarten)
  • Ist ein ausreichendes Vordach eingeplant?

Klimabedingungen:

Üblicherweise geht die Wetterseite von Südwest bis Nordwest.
Die Belastungen durch UV -Strahlung ist von Südost bis Südwest am höchsten.

Allgemein geht man davon aus, dass die Witterungseinflüsse an der Nord- und Ostseite relativ gering sind, jedoch an der Süd- und Westseite eine stärkere Beanspruchung vorliegt. Dies hängt jedoch stark von der jeweiligen örtlichen Gegebenheit ab, und muss daher von Standort zu Standort eigens bewertet werden.

ohne Oberflächenbehandlung

Farbverhalten der Außenwände

20 Jahre altes Blockhaus ohne Farbanstrich.

Die Außenwand eines nicht behandelten Holzblockhauses wird mit der Zeit durch die Umwelteinflüsse wie Regen, Schnee, Wind und Sonne eine natürliche Alterungsfarbe entwickeln. Von der ursprünglichen Farbgebung nach Erstellung des Hauses geht der Farbton erst ins silbergraue und schließlich ins bräunliche.

Beim Prozess der Farbgebung ins silbergraue entsteht auf dem Holz eine dünne Patina, die oftmals als natürlicher Holzschutz betrachtet wird.

 

Hinweise für Schutzanstriche

Warum wird eine Außenwand gestrichen?

Ein intakter Außenanstrich fördert das schnellere abfließen von Oberflächenwasser und verzögert bzw. minimiert Holzverfärbungen. Die Empfehlung eine Außenwand mit einem Anstrich zu schützen, gibt es immer dann, wenn die Wände praktisch bei jedem Regen nass bzw. befeuchtet werden. Dies ist oftmals der Fall, wenn das Vordach zu kurz ist oder der Standort des Hauses stark windfrequentiert ist und dadurch selbst leichter Regen an die Wände gelangt.Ein weiterer Grund für einen Anstrich, ist der Wunsch, dass die Außenfassade einen ganz bestimmten Farbton erhalten soll. Hier ist die ganze Farbpalette ohne Einschränkungen denkbar bzw. machbar.

Blockhaus mit Lasur gestrichen.

Welche Holzanstriche eignen sich?

Die verwendeten Lasuren bzw. Anstriche müssen ausreichend diffusionsoffen sein, um die Funktion des atmungsaktiven Wandaufbaus nicht zu beeinträchtigen. Dies ist wichtig, um die Regulierung der Luftfeuchtigkeit im Inneren des Blockhauses zu gewährleisten. Beim Erst- sowie Renovierungsanstrich sollte der Sd-Wert (= Fähigkeit der Beschichtung Wasserdampf durchzulassen) zwischen 0,5 und 1 Meter liegen.

Es haben sich in der Praxis offenporige Lasuren mit Inhaltsstoffen gegen Pilze und Bläue bewährt, diese dringen tief in die Poren des Holzes ein. Bei einigen Produkten wird erst eine farblose Grundierung aufgetragen und im zweiten Schritt erfolgt der Anstrich mit der gewünschten Farbe. Darüber hinaus gibt es Anstriche, bei der eine Imprägnierung mit der gewünschten Farbgebung in einem Bearbeitungsschritt aufgetragen wird. Bis zur Fertigstellung der Oberfläche sind fast immer zwei oder drei Anstriche nötig.

Es gibt mehrere renommierte Farbenhersteller mit guten Produkten. Wichtig beim Auftragen der Anstriche ist, dass die verwendeten Produkte entsprechend den Verarbeitungshinweisen des Herstellers verwendet werden, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen.

Nach welcher Zeit sollte eine Prüfung bzw. Erneuerung des Farbanstriches erfolgen?

Durch die Einwirkung von UV-Strahlung, wechselnden Feuchtigkeitsbelastungen sowie Quellen und Schwinden des Holzes werden die Schutzanstriche abgebaut und müssen von Zeit zu Zeit neu aufgetragen werden. Die Intervalle zur Kontrolle bzw. Auftragung eines neuen Anstriches sind abhängig von der Art der Oberflächenbehandlung, der Intensität der Umwelteinflüsse sowie dem Bauteil (Außenwand oder Fenster und Türen).

Außenwände:
Die Wände (begrenzt maßhaltige Bauteile ohne mechanische Belastung) sollten jährlich kontrolliert werden. Ein Pflegeanstrich ist hier in der Regel alle 5 – 10 Jahre erforderlich. Die Häufigkeit, wann ein Anstrich erneuert wird, hängt unter anderen von den örtlichen Klimabedingungen und den persönlichen optischen Vorstellungen ab und müssen im Einzelfall geprüft werden.

Fenster und Türen:
Fenster und Türen (maßhaltige Bauteile mit mechanischer Belastung) sollten einmal jährlich kontrolliert und im Idealfall mit einem entsprechenden Pflegeset gereinigt werden. Die Verschmutze Oberfläche wird gereinigt und verwendete Pflegemittel dringen in die Poren ein und verschließen kleine Beschädigungen wie Haarrisse und leichte Kratzer.

Auch wenn das Haus ohne Oberflächenbehandlung bleibt, empfehlen wir die Maßhaltigen Bauteile mit mechanischer Belastung mit passenden Produkten zu behandeln. Bei starken Witterungseinflüssen kann es sonst durch das natürliche Quell- und Schwindverhalten von Holz zu Problemen bei der Bedienung kommen

Wann benötigt man eine hinterlüftete Wandverkleidung?

Bei strak exponierten Lagen mit viel Wind oder sehr hohen Wänden, wo die Wetterseite übermäßig stark beansprucht wird, geht die Empfehlung zu einer zusätzlichen hinterlüfteten Wandverkleidung (z.B. senkrechte Schalung, Holzschindeln, …) Diese Methode hat sich bei Blockhäusern schon seit Jahrhunderten bewährt.

Wenn man sich vor Fertigstellung über die Wettersituation am Bauort nicht sicher ist, kann die vorgehängte Fassade auch nachträglich erstellt werden. Bei fast allen Häusern im ein – bis zweigeschossigen Bereich mit ausreichenden Dachvorsprung kann auf die zusätzliche Schutzbekleidung verzichtet werden.